Schutz wertvoller prägender Altholzbestände durch Einzäunung

 
Name des Parks
Glienicker Park
 
Land, Gemeinde
Berlin, Bezirk Steglitz-Zehlendorf
 
Verwaltet durch
Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf, Straßen- und Grünflächenamt bzw. SPSG (für den Bereich des Pleasuregrounds)
 
Ausgangsproblem
Der Glienicker Park ist nicht nur Weltkulturerbe und Gartendenkmal sondern auch Teil eines europäischen Vogelschutzgebietes (SPA). Die alten Eichen- und  Buchenbestände im Park sind wertvoller Lebensraum für viele Vogel- und Holzinsektenarten, zeigen aber bereits Verfallstendenzen. Dadurch sind nun zahlreiche Altbäume von verstärkten Verkehrssicherungsmaßnahmen (bis hin zu Fällungen) betroffen. Insbesondere auf den Wiesenflächen hätten die notwendigen massiven Schnittmaßnahmen an den Randbäumen die ästhetische prägende Wirkung der Gehölzgruppen im Landschaftspark zerstört. Gleichzeitig wären aufgrund der Verkehrssicherungsmaßnahmen an den Altbäumen auch ihre Qualitäten als Habitatbäume im Vogelschutzgebiet beeinträchtigt worden.
 
Lösungsansatz
Sowohl die Gartendenkmalpflege als auch der Naturschutz hatten ein Interesse an der Erhaltung der prägenden Altbaumgruppen. Daher wurde gemeinsam beschlossen, diese Bereiche durch einen unauffälligen Zaun für Besucher abzusperren, so dass die Bäume bis zu ihrem natürlichen Verfall erhalten bleiben können und nur die Randbäume geringfügig und habitusgerecht geschnitten werden mussten. 
 
Beschreibung der Maßnahme
Es wurden in gemeinsamen Planungsrunden vom Fachbereich Grünflächen, sowie der zuständigen Naturschutz- und Denkmalbehörden die Standorte und Abgrenzungen der Zäune festgelegt. Die Zäune wurden mit unbehandelten Zaunpfählen aus geschälten Robinienstämmen und Wildschutzzaun so gesetzt, dass bei der Wiesenmahd bis unter den Zaun erfolgen kann.
Auch als Ausgleich für die Auswirkungen der Rekonstruktion von Wegen wurde zudem ein größerer, weniger stark gestalteter Waldteil des Parks im Südosten mit besonders wertvollem Biotopholzbestand ebenfalls durch einen Wildschutzzaun für Besucher gesperrt. Zudem wurden Informationsschilder für die Besucher angebracht, die das Ziel der Maßnahmen verständlich machen.
 
Erfolgsbilanz
Die Zäune haben sich als optisch wenig störend erwiesen und sind bislang auch trotz vieler Parkbesuchender weitgehend respektiert worden, müssen aber regelmäßig kontrolliert und notfalls instand gesetzt werden
 
Festlegung und Verbindlichkeit der Maßnahme
Die Maßnahme soll grundsätzlich langfristig immer eine bestimmte Qualität und Quantität der Altbäume im Park als Gartendenkmal und Vogelschutzgebiet erhalten. Die jeweilige Umzäunung ist daher langfristig flexibel gedacht und richtet sich nach der natürlichen Dynamik der Baumbestände mit ihren Vitalitäts- und Schädigungsgraden.
 
Maßnahmenkategorie
Bauliche Maßnahme/Lenkungsmaßnahme
 
Schutzstatus des Parks
Gartendenkmal, Teil des Weltkulturerbes Potsdamer Schlösser und Gärten, Teil des SPA-Gebietes Düppeler Forst
 
Ansprechpartner
Herr Fußwinkel
Grün 2
Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf von Berlin
Straßen- und Grünflächenamt
Fachbereich Grünflächen
Hartmannsweilerweg 63
14163 Berlin

norbert.fusswinkel@ba-sz.berlin.de

http://www.berlin.de/ba-steglitz-zehlendorf/politik-und-verwaltung/aemter/strassen-und-gruenflaechenamt/gruenflaechen/#fb-gruen

  • Prägende Altbaumgruppe am rand der großen Schlosswiese - durch eine unauffällige Zäunung als Parkelemente und Lebensraum erhalten. © A. von Lührte
  • Wertvolle Alteichen konnten durch die Einzäunung in ihrem natürlichen Habitus erhalten bleiben. © A. von Lührte