Gras- und Krautsäume

Ziele des Naturschutzes

Aus Sicht des Naturschutzes sollten artenreiche, periodisch gemähte Gras- und Krautsäume im Übergangsbereich zwischen Rasen bzw. Wiesen und Gehölzen als Lebensraum für Arten und Biotope entwickelt bzw. erhalten werden. Artenarme, nitrophile Saumgesellschaften (z. B. Brennessel-Dominanzbestände) sollten durch eine Verdrängungsmahd zu artenreichen Biotopen mit jahreszeitlichen Blühaspekten entwickelt werden. Hierbei sollten Aspekte des Tagfalterschutzes berücksichtigt werden. Falls Arten nicht von selbst einwandern, ist auch eine Einsaat von Saumarten gebietseigener Herkünfte möglich.

Ziele der Denkmalpflege

Für die Denkmalpflege dienen artenreiche Gras- und Wiesensäume in Parks der Differenzierung der Farbpalette. Die Erhaltungs- und Pflegeziele entsprechen bei historischen Säumen im Wesentlichen denen des Naturschutzes.

Konfliktpotenziale

Steht bei der Pflege von Rasen und Wiesen die Bewahrung des ursprünglichen Raumbildes und die Schaffung klarer Wiesenkanten im Vordergrund, kommt es häufig zur Beseitigung von Saumgesellschaften. Auch kommt es vor, dass Säume durch fehlende Pflegemahd sich zu artenarmen Dominanzbeständen entwickeln. Bei der Zurückdrängung von Brennesselbeständen kann es zu Konflikten mit dem Tagfalterschutz kommen.

  • Wiesensaum mit Großem Odermennig (Agrimonia procera) und Gemeinem Leimkraut (Silene vulgaris) im Großen Tiergarten © M. S. Rohner
  • Blühende Rosen-Malve (Malva alcea) in Säumen des Großen Tiergartens © M. S. Rohner
  • Nährstoffarme Saumgesellschaft mit Natternkopf (Echium vulgare) im Großen Tiergarten © M. S. Rohner