Erstellung eines FFH-Managementplans mit gartendenkmalpflegerischen Ansätzen

Name des Parks
Gartenreich Rheinsberg; Boberow-Kabeln und Boberow-Park

Land, Gemeinde
Brandenburg, Rheinsberg

Ausgangsproblem
Neben dem unmittelbar am Schloss gelegenen Lustgarten gehören auch die sogenannten Boberow-Kabeln, der Boberow-Park und die Remus-Insel zum Gartenreich Rheinsberg. Bereits 1752 ließ Prinz Heinrich den Boberow mit Alleen und Schneisen durchziehen. Die Boberow-Kabeln, ehemalige Bürgeräcker, ließ er zu einer verschönten und überhöhten landwirtschaftlichen Fläche gestalten und legte hier auch mehrere Küchengärten an. Der Boberow-Park, ein damals bereits mit alten Bäumen bestandener Wald, wurde mit Sichtschneisen durchzogen. Weiterhin entstanden mehrere sentimentale Gartenarchitekturen in diesem Bereich, so z. B. eine Eremitage, ein Rousseau-Denkmal und ein Obelisk. Die westlichen Bereiche der Kabeln wurden Ende des 18. Jahrhunderts zu einem landschaftlichen Gartenbereich ausgestaltet. Nach dem Tode des Prinzen 1802 wurde der Boberow der Forstverwaltung übereignet, so dass etliche Bereiche aufgeforstet wurden. Erhalten haben sich so gut wie alle Alleen und Sichten sowie einige Gartenarchitekturen.

Lösungsansatz
Zur Klärung der aufgeworfenen Konflikte und Fragen wurde 2012 ein FFH-Managementplan für das FFH-Gebiet 248 „Forst Boberow“ erstellt, in dem die Ziele des Natur- und Denkmalschutzes berücksichtigt und spezielle Planungs- und Erhaltungsmaßnahmen erarbeitet wurden.

Beschreibung der Maßnahme
Im Managementplan wurde die gartenkünstlerische und naturschutzfachliche Bedeutung des Gebietes berücksichtigt.

Erfolgsbilanz
Wesentliche gartendenkmalpflegerische Ziele konnten im FFH-Managementplan berücksichtigt werden, wie die Erhaltung der Alleen und der historischen Geländemodellierung. Es wurde die Erarbeitung eines detaillierten denkmalgerechten Pflegekonzeptes angeregt.

Festlegung und Verbindlichkeit der Maßnahme
Die Maßnahmen wurden zwischen den Naturschutz- und Denkmalbehörden abgestimmt (Naturpark Stechlin-Ruppiner Land, Landesamt für Denkmalpflege, Landkreis OPR, Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin Brandenburg).

Schutzstatus des Parks
FFH-Gebiet, Landschaftsschutzgebiet, Gartendenkmal

Ansprechpartner
Naturpark Stechlin-Ruppiner Land, Silke Oldorff

  • Die sogenannte Boberow-Allee ist die längste und noch baumreichste Allee im Boberow. © SPSG, M. Hopp
  • Das Denkmal für teure Verstorbene. Die ca. 220 Jahre alten Linden sind Reste einer auf das Bauwerk zuführenden Allee. © SPSG, M. Hopp