Wiederansiedlung der Wassernuss im Kühnauer See durch Einbringen von Früchten in Schutzgehege
Land, Gemeinde
Sachsen-Anhalt, Stadt Dessau-Rosslau
Ausgangsproblem
Die Wassernuss ist eine hochgradig gefährdete Wasserpflanzenart und steht auf der Roten Liste Sachsen-Anhalts. Auch an der Elbe ist die Art stark zurückgegangen. Es sollten geeignete Maßnahmen für die Wiederansiedlung und Erhaltung dieser Pflanzenart entwickelt werden.
Lösungsansatz
Es fand eine genaue Voruntersuchung ehemaliger Standorte der Wassernuss statt (z. B. pH-Wert Messung, Bodenschlamm-Mächtigkeit). Zusätzlich wurden mögliche Störfaktoren bewertet, die eine denkbare Gefährdung des Wiederansielungsprojektes darstellen könnten. Es wurden potentiell geeignete Gewässer ausgewählt, die in hohem Grad mit bestehenden, vergleichbaren Wassernußhabitaten übereinstimmen.
Beschreibung der Maßnahme
Nach Auswahl der Spendergewässer wurden die Früchte in schonender Weise zur Ansamung entnommen. Für die Dauer einer Übergangszeit wurden eng begrenzte, zur Anzuchtoptimierung besonders geeignete, kleinflächige "Initialstandorte" geschaffen (Schutzgehegeeinrichtungen aus Baustahlmatten, 1m² oder 2m², nach oben und unten offen). Pro Schutzgehege wurden 10-11 Früchte eingebracht. Im Rahmen der jährlichen Pflegemaßnahmen wurden die Einrichtungen kontrolliert und deren Funktionstüchtigkeit überprüft. Im Rahmen eines Monitoring werden jährlich Entwicklung, Vitalität, Ausbreitungstendenz, Fruchtbildung der Bestände und mögliche Störfaktoren aufgenommen. Bei Wassernussentwicklung wurde das Gehege um wenige Dezimeter seitlich versetzt.
Erfolgsbilanz
Nach zwei Entwicklungsjahren wuchsen Wassernußpflanzen aus dem Gehege heraus; es entstanden großflächige, stabile Bestände.
Festlegung und Verbindlichkeit der Maßnahme
Voruntersuchungen im Rahmen des Pflege- und Entwicklungsplans; Maßnahmen zur Wiederansiedlung der Wassernuss wurden in Maßnahmeblättern des LBP fixiert
Ansprechpartner
Biosphärenreservat Mittelelbe, Frigga Rosenkranz; bioresme@lvwa.sachsen-anhalt.de