Nachpflanzung von Eichen aus eigener Anzucht an historischen Standorten

Name des Parks
Pfaueninsel

Land, Gemeinde
Berlin, Bezirk Steglitz-Zehlendorf

Ausgangsproblem

Die alten Eichen wurden bei der Gestaltung des Landschaftsparks ab 1816 unter P. J. Lenné und dem Hofgärtner der Pfaueninsel, J. A. Fintelmann, mit ihrem beeindruckenden Habitus bei der Anlage der Wege und der Blickbeziehungen mit viel Gestaltungsgeschick vor Ort besonders in Kulisse gebracht. Der Verlust dieser ehemals vorherrschenden Solitäreichen an markanten Wegepunkten führt zu einer Minderung der Erlebbarkeit bestimmter Wegepartien. Auch hat sich mit der Vernachlässigung der Pflege nach Aufgabe der Menagerie ab 1842 das Parkbild der Pfaueninsel in einigen Bereichen gravierend verändert.

Lösungsansatz
Nachpflanzung der historischen Eichenstandorte

Beschreibung der Maßnahme
Bei der Auswahl der Pflanzen für die Nachpflanzungen werden ausschließlich die aus dem Bestand der Pfaueninsel geworbenen Eichen bzw. aus dem Saatgut der alten und in der Baumschule der Pfaueninsel angezogenen Eichen zur Bewahrung des genetischen Erbes verwendet. Die Gehölze werden dabei als junge Sämlinge (Höhe bis 1,5 Meter) oder als junge Bäume (mit einer Höhe von 3 Meter) direkt in die alten Eichenstubben gepflanzt und finden Platz neben den künstlich bzw. natürlich umgebrochenen Eichentorsi. Somit wird gleichzeitig die im Landschaftsgarten wichtige Botschaft des "Werden und Vergehen" vermittelt. Außerdem wurden anhand von Planüberlagerungen historisch bedeutende Eichenstandorte ermittelt, die heute nicht mehr vorhanden sind. Nach Auswertung der Standorte erfolgte eine örtliche Absteckung für die danach durchgeführte Nachpflanzung. Bei der Auswahl des Substrates für die Pflanzung wird eine Mischung von jeweils einem Drittel Lehm, Kompost und anstehenden Boden entsprechend des Standortes verwendet. Die Zusammensetzung und das Mischungsverhältnis werden seit mehr als dreißig Jahren erfolgreich angewendet.
 
Erfolgsbilanz
Mit dieser Maßnahme bleiben die wichtigen Eichenstandorte für die nächsten Generationen erhalten, an zahlreichen Standorten haben sich die gepflanzten Sämlinge bereits zu ansehnlichen Jungbäumen entwickelt.
 
Festlegung und Verbindlichkeit der Maßnahme
Auswahl der Standorte durch den Fachbereichsleiter, Abstimmung der Pflanzung zwischen dem Fachbereichsleiter und der Gartenmeisterin.
 
Schutzstatus des Parks
NSG, FFH-Gebiet, Gartendenkmal, UNESCO-Welterbe
 
Ansprechpartner
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg,
Jan Uhlig
  • © J. Uhlig
  • © J. Uhlig
  • © J. Uhlig
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