Erhaltung von Magerrasen bei der Neuanlage von Wegen durch Umpflanzen von Grassoden und Vor-Kopf-Bauweise

Name des Parks
Pfaueninsel

Land, Gemeinde
Berlin, Bezirk Steglitz-Zehlendorf

Ausgangsproblem
Durch die Rekonstruktion eines historischen Weges drohten wertvolle Magerrasen mit zahlreichen seltenen Pflanzenarten beseitigt zu werden. Darüber hinaus sollte die Einbringung von gebietsfremdem Saatgut entlang des neu gebauten Weges vermieden werden.

Lösungsansatz
Minimierung von Beeinträchtigungen beim Wegebau durch Vor-Kopf-Bauweise, Verpflanzung von Magerrasen-Soden und Aufwertung bereits vorhandener Magerrasen entlang des neu gebauten Weges.

Beschreibung der Maßnahme
Der Bau des neuen Weges erfolgte in flächensparender Vor-Kopf-Bauweise, d. h. es kamen nur kleine Maschinen ausschließlich auf der geplanten Wegetrasse zum Einsatz. Das Fahren von Baumaschinen seitlich der Wegetrasse wurde vermieden. Auf der Trasse des neu geplanten Weges wurden besonders artenreiche Magerrasensoden abgeschält. Die Soden wurden in nahegelegene, weniger artenreiche Magerrasen verbracht, die zuvor auf einer Fläche von ca. 300 qm abgeschält wurden. Die abgeschälten artenarmen Soden wurden an anderer, geeigneter Stelle im Park verlegt. Auf eine künstliche Begrünung mit gebietsfremdem Saatgut wurde verzichtet.

Erfolgsbilanz
Die Grassoden sind ohne künstliche Bewässerung gut angewachsen und die wegbegleitende Flora konnte mit dieser Maßnahme aufgewertet werden.

Festlegung und Verbindlichkeit der Maßnahme
Voruntersuchungen durch Gutachter (Pflegeplan), danach mündliche Absprache zwischen Fachbereichsleiter, Oberster Naturschutzbehörde und Gutachter.

Schutzstatus des Parks
NSG, FFH-Gebiet, Gartendenkmal, UNESCO-Welterbe

Ansprechpartner
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Jan Uhlig

  • Entstehung des Jakobsbrunnenwegs in vor-Kopf-Bauweise: Angrenzende Magerrasen werden nicht beeinträchtigt. © J. Uhlig
  • Artenreiche Magerrasen am Jakobsbrunnen © N. A. Klöhn
  • Abschälen der Rasensoden © J. Uhlig