Kleinteilige Ackerbewirtschaftung

Name des Parks
Pfaueninsel

Land, Gemeinde
Berlin, Bezirk Steglitz-Zehlendorf

Ausgangsproblem
Es findet bereits seit über 200 Jahren eine traditionelle Ackerbewirtschaftung in Fruchtwechselfolge auf der Pfaueninsel statt, das Vorbild dafür war die Parkanlage in Wörlitz. Die Pfaueninsel entwickelte sich unter König Friedrich Wilhelm III Anfang des 19. Jahrhunderts zum landwirtschaftlichen Mustergut mit einer ästhetisch gestalteten Landwirtschaft als "ferme ornée".
Auf einer kleinen, ca. 0,5 Hektar großen Fläche ist die historische Ackernutzung noch heute erlebbar. Allerdings war bis zum Jahr 2008 der südliche, ca. 2.500 Quadratmeter große Teil der Ackerfläche eine artenarme Frischwiese, die sich auf der ehemaligen Ackerfläche seit den 1950er Jahren entwickelt hatte. Darüber hinaus wurden in den 1950er Jahren auf diesem Teil Douglasien gepflanzt.
Auf der nördlich des Weges gelegenen Fläche wurde jährlich eine Kultur angebaut.

Lösungsansatz
Wiedergewinnung der südlich des Weges gelegenen Ackerfläche mit artenreichen Kulturen in Fruchtwechselfolge nach historischen Vorgaben mit Entfernung der zu groß gewordenen Douglasien im Sinne des Naturschutzes und des Gartendenkmals. Mehrteiliger Anbau von Kulturen auf den Ackerflächen.

Beschreibung der Maßnahme
In Abstimmung mit der zuständigen Senatsverwaltung des Landes Berlin/oberste Naturschutzbehörde erfolgte im März 2008 die Umwandlung der artenarmen Frischwiese in eine Ackerfläche. Parallel dazu wurde die sukzessive Fällung von ca. fünfzehn Douglasien mit einem Durchmesser von ca. 0,6 Meter durchgeführt, die im Jahr 2013 abgeschlossen wurde. Seitdem werden in Fruchtwechselfolge aus Halm-, Hack- Grünfrucht auf beiden Ackerflächen historische Kulturen ausschließlich aus regionalem Bioanbau in Zusammenarbeit mit dem Verein "VERN" angebaut. Im Herbst 2014 wurde auf den beiden Ackerflächen jeweils eine Dreiteilung vorgenommen, so dass den Besuchern seitdem sechs verschiedene Kulturen in Fruchtwechselfolge präsentiert werden. Dazu zählen u. a. Kartoffeln, Roggen, Hafer, Gerste, Dinkel, Phacelia, Luzerne, Lupine, Rotklee, Buchweizen und verschiedene Wildblumenarten. Die Ackerflächen sind entlang des Weges und der Gehölzränder von Ackerrandstreifen aus Wildblumen umfasst. Die Bewirtschaftung der Ackerfläche wird zum Teil mit dem Arbeitspferd (Rheinisches Kaltblut) der Pfaueninsel durchgeführt.
 
Erfolgsbilanz
Die Nutzung der Ackerfläche erfolgt im "musealen Rahmen" zur Demonstration der landwirtschaftlichen Nutzung und zur Vermittlung für die Besucher. Auf verschiedenen Veranstaltungen herrschte ein großes Publikums- und Medieninteresse an der Ackernutzung. Die Wiedergewinnung der südlichen Ackerfläche 2008 und die im Jahr 2014 vorgenommene Kulturen-Dreiteilung auf beiden Ackerflächen haben sich bewährt.
 
Festlegung und Verbindlichkeit der Maßnahme
Mündliche Absprache zwischen Fachbereichsleiter und Gartenmeisterin, Information des wissenschaftlichen Mitarbeiters an die zuständige Denkmalschutzbehörde.
 
Schutzstatus des Parks
NSG, FFH-Gebiet, Gartendenkmal, UNESCO-Welterbe
 
Ansprechpartner
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg,
Jan Uhlig
  • © J. Uhlig
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