Verkehrssicherheit und Artenschutz im Schlossgarten Stuttgart

Name des Parks
Schlossgarten Stuttgart

Ausgangsproblem
Die Anlagen des Schlossgartens haben als weitläufige Parkanlagen inmitten einer Großstadt eine hohe Bedeutung für Mensch und Tier. Der Park besitzt intensiv genutzte, repräsentative Bereiche und einen bedeutenden Altbaumbestand. Der Schlossgarten ist in Stuttgart ein wichtiges Naherholungsgebiet und wird von Besuchern stark frequentiert. Es bestehen hohe Anforderungen an die Verkehrssicherheit.

Lösungsansatz
Schutz von gefährdeten Tierarten in Altbäumen (z. B. Totholzkäfer, Fledermäuse, Vögel) durch Einbeziehen von Expertenteams bei der Durchführung von Baumpflegemaßnahmen im Rahmen der Verkehrssicherheitspflicht.

Beschreibung der Maßnahme
Um die Eingriffe zur Verkehrssicherung in Hinblick auf den Artenschutz so gering wie möglich zu halten, finden vor Ausführung der Baumpflegemaßnahmen Rundgänge mit einem Expertenteam statt. Unter Einbeziehung von Fachleuten der jeweils zuständigen Behörden des Landes Baden-Württemberg und der Stadt Stuttgart (Parkpflege, Stadtplanungsamt, Amt für Umweltschutz) sowie des Natur- und Umweltschutzes (Biologen) werden bei einem gemeinsamen Ortstermin die für die Baumfällung vorgesehenen Bäume in Hinblick auf den Biotopaspekt begutachtet. Hierbei werden die notwendigen Maßnahmen erörtert und Vorschläge zur Eingriffsminimierung (z. B. Erhalt von Stammhöhlungen oder eines Stammtorsos, Ablegen von Totholz in Randbereiche etc.) festgelegt. Durch das Baumkataster sowie ein Monitoring wird der Erfolg der Maßnahmen überprüft.

Erfolgsbilanz
Durch die gemeinsamen Ortstermine hat sich die Kommunikation und Kooperation zwischen Verwaltung, Parkpflege und Naturschutz erheblich verbessert und es können Maßnahmen festgelegt werden, die sowohl den Aspekt der Verkehrssicherungspflicht als auch des Natur- und Artenschutzes im Fokus haben und von allen getragen werden. Im Bereich der Schlossgartenanlage in Stuttgart wird dies auch erfolgreich praktiziert.

Festlegung und Verbindlichkeit der Maßnahme
mündliche Absprachen, Protokoll für alle Teilnehmer, Eintragung von Maßnahmen und schützenswerten Arten ins Baumkataster, Berücksichtigung der festgelegten Maßnahmen bei der Baumpflege, ggfs. Monitoring bei geschützten Arten

Ansprechpartner

Staatliche Anlagen und Gärten Wilhelma, Stuttgart, www.wilhelma.de

Micha Sonnenfroh, Fachbereich Parkpflege, Micha.Sonnenfroh@wilhelma.de

 

  • Trauerweiden-Torso im Unteren Schlossgarten © A. Hindersin
  • PlatanenTorso mit stabilisierenden Stahlbändern als Lebensraum für Totholzbewohner © A. Hindersin
  • Geschützte  Platanenallee im Unteren Schlossgarten mit altem Baumbestand inmitten der Großstadt © C. Hartmann