Ziele des Projektes

Alter, Vielfalt und lange Pflege begünstigen das Vorkommen vieler seltener Tier- und Pflanzenarten in historischen Parkanlagen. Darüber hinaus wachsen hier oft besonders viele alte Bäume. Daher sind historische Parkanlagen auch für den Naturschutz von großer Bedeutung. 

Trotz des grundsätzlich gemeinsamen Ziels von Naturschutz und Denkmalpflege, diese historisch bedeutsamen Anlagen zu erhalten, treten regelhaft Verständigungsschwierigkeiten zwischen betroffenen Akteuren auf. Diese kommen vor allem dann zum Tragen, wenn Ansprüche von außen (z. B. der Verkehrssicherung) auf die Parkpflege zukommen. Aus der besonderen naturschutzfachlichen und denkmalpflegerischen Bedeutung historischer Parkanlagen resultieren neben zahlreichen praktischen Fragen auch rechtliche Anforderungen, die bei der Parkpflege zu beachten sind. In der Alltagspraxis resultiert hieraus der Bedarf an regelmäßigen Dialogen zwischen Denkmalpflege und Naturschutz sowie zwischen planenden und ausführenden Stellen.

Das Projekt zielt darauf, bestehende Kommunikationshürden abzubauen und Lösungswege für einen gemeinsamen Weg von Naturschutz und Denkmalpflege aufzuzeigen. Am Beispiel von fünf Modellanlagen in Berlin wurden beispielhafte Erfolge und Konfliktsituationen sowie das bestehende Grundlagenwissen herausgearbeitet und angepasste Lösungen entwickelt und erprobt. Diese sollen auf andere historische Parkanlagen übertragbar sein. Ein Katalog von Musterbeispielen gelungener Zusammenarbeit zwischen Naturschutz und Denkmalpflege soll hier weiterhelfen. Da alte Bäume eine besondere Rolle in historischen Parks spielen, wurde ein Leitfaden entwickelt, in dem praktische Hinweise  zur Bewertung und Pflege von Altbäumen in historischen Parkanlagen enthalten sind.

Förderung

Das  an der TU Berlin angesiedelte Projekt wurde unter dem Kurztitel "Naturschutz und Denkmalpflege in historischen Parkanlagen" von der DBU (AZ 26220) von 2008 bis 2011 gefördert. Es wurde zusätzlich durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung (Landesdenkmalamt, Oberste Naturschutzbehörde) finanziell unterstützt. Die Bearbeitung und Begleitung erfolgte durch zahlreiche Projektpartner.

  • Warnungsaltar im Wörlitzer Park mit der Aufschrift: "Wanderer achte Natur und Kunst und schone ihrer Werke" (Foto: N. A. Klöhn)