Biotopholzstrukturen im Schlossgarten Charlottenburg

Im Schlossgarten Charlottenburg stammen vermutlich einige Alteichen aus der Zeit vor der ersten Gestaltungsphase um 1700. Zudem scheint es aus jeder Gestaltungsphase Bäume verschiedener Arten und Altersstufen zu geben (die jüngste Phase aus den 1950er Jahren). Auch danach wurden für Wiederherstellungsmaßnahmen immer wieder Bäume ergänzt oder entnommen (z. B. barocke Lindenallee). Insbesondere im nördlichen Parkbereich (Trümmerberg) wachsen dem Tiergarten vergleichbare jüngere lichte Parkwaldbestände sowie Gehölze aus Spontanaufwuchs, insbesondere nitrophile Arten.

Die sehr alten Eichen mit hohem Biotopholzanteil konzentrieren sich im Bereich um das Mausoleum bzw. im Umfeld der barocken Lindenallee sowie am Belvedere und im Bereich der hohen Brücke. In den Bosketten beidseitig des Broderie-Parterres sind überwiegend unter 200jährige Gehölze vorhanden. Die Kopflinden, die das Broderie-Parterre einfassen, weisen aufgrund der durch die Gestaltung vorgegebenen Schnittstellen spezifische Schadstellen bzw. entsprechende Besiedelungspotenziale auf.

Im Park werden einige durch Schnitt oder durch Bruch entstandene Ersatzkronenbäume und Hochstubben erhalten. Brutbäume des Eremiten sind eine gekappte Platane und eine gebrochene Eiche, daneben gibt es weitere „Eremiten-Verdachtsbäume“.

  • Gebrochene Alteiche mit bizarrer Krone - Lebensraum des seltenen Holzkäfers Eremit. © N. A. Klöhn

 

Zur Erfassungsmethodik der Biotopholzstrukturen

Biotopholz in den Modellanlagen im Vergleich