Brutvögel im Schlossgarten Charlottenburg
Im Schlossgarten Charlottenburg wurde 2010 eine flächendeckende Erfassung der Brutvögel durchgeführt1. Es konnten insgesamt 39 Arten als Brutvogel und 4 Arten als Durchzügler festgestellt werden (siehe rechte Spalte).
Bei den Greifvögeln konnte eine erfolgreiche Brut des Habichts und ein Brutversuch des Mäusebussards festgestellt werden. Der Brutversuch des Mäusebussards erfolgte unmittelbar an einem Weg und wurde vermutlich durch Wegebaumaßnahmen gestört. Bemerkenswert ist auch das Vorkommen des Grünspechts, der aufgelockerte Altbaumbestände besiedelt.
Von dem im Brutbestand rückläufigen Feldsperling wurden mindestens 26 Reviere ermittelt. Die Art besiedelt die zahlreich im Park vorhandenen Nistkästen. Auch der im Rückgang befindliche Gelbspötter hat mit 12 Brutpaaren einen hohen Bestand im Park.
Die anderen Arten der Vorwarnliste wie Grauschnäpper, Gartengrasmücke, Girlitz und Bachstelze sind über den Park gleichmäßig verteilt und besiedeln naturnahe Bestände mit lockeren Altbäumen und Gehölzbereiche mit genügend Deckung.
Maßnahmen
Ein weiterer Ausbau des Wegenetzes ist unbedingt zu vermeiden, da sich auf den kleinen Splitter- und Restflächen Randeffekte und Störungen negativ auf die Vogelbrut auswirken. Auf die Horstbäume von Habicht und Mäusebussard ist bei der Baumpflege und bei weiteren Baumaßnahmen Rücksicht zu nehmen. Darüber hinaus sollten Höhlenbäume und Totholz erhalten werden. Baumpflegearbeiten sollten während der Brutzeit unterbleiben oder nur auf dringend notwendige Arbeiten beschränkt bleiben.
Eine Strukturanreicherung an den Gewässerufern und die Schaffung von Ausstiegsmöglichkeiten verbessern die Lebensbedingungen für Wasservögel.
