Fragen zu Maßnahmen in historischen Parkanlagen

In historischen Parkanlagen müssen Pflegemaßnahmen zwischen Naturschutz und Denkmalpflege intensiv abgestimmt werden. In diesem Teil der Befragung wird die Bedeutung ausgewählter Maßnahmen, die aus naturschutzfachlicher und denkmalpflegerischer Sicht eine hohe Relevanz besitzen können, ermittelt. Ein Klick auf die jeweilige Maßnahme zeigt deren Wichtigkeit für die unterschiedlichen Akteure.

1.      Pflege von Wiesen durch zweimalige Mahd
2.      Pflege von Magerrasen durch ein- bis zweimalige Mahd
3.      Schutz von Langgraswiesen vor dem Betreten von Erholungssuchenden
4.      Ausweisung von häufig gemähten Liegeflächen zur Schonung von Langgraswiesen
5.      Verwendung von Wiesen-Saatgut aus der jeweiligen Parkanlage
6.      Verwendung von Jungbäumen aus Saatgut der jeweiligen Parkanlage
7.      Erhaltung von Hochstubben bei Fällungen
8.      Erhaltung höhlenreicher, alter Bäume
9.      Kronenrückschnitt zur Verlängerung des Lebens von Altbäumen
10.  Schaffung natürlich aussehender Abbruchstellen beim Einkürzen von Bäumen
11.  Liegenlassen von unzersägtem Totholz im Bestand
12.  Förderung natürlicher Gehölzverjüngung
13.  Ersatz- oder Neupflanzungen von Bäumen an historisch belegten Orten
14.  Bekämpfung von Ahorn-Jungwuchs
15.  Bekämpfung von Neophyten
16.  Wiederherstellung historischer Wege
17.  Wiederherstellung historischer Sichten
18.  Wiederherstellung historischer Bepflanzungen
19.  Einzelbaumweise Erneuerung historischer Alleen und Baumreihen

Die Anlage und Pflege von Wiesen, die einzelbaumweise Nachpflanzung von historischen Alleen und die Erhaltung höhlenreicher Altbäume werden von allen Fachvertretern einstimmig als wichtige Maßnahmen in historischen Parkanlagen bewertet.

Kontroverse Meinungen bestehen bei den klassischen Maßnahmen zur Wiederherstellung von Originalzuständen (Wiederherstellung historischer Sichten und Wege, Pflanzung von Bäumen an historisch belegten Originalstandorten, Wiederherstellung historischer Bepflanzungen). Hier sind unterschiedliche Prioritäten von Naturschutz und Denkmalpflege erkennbar. Während Vertreter der Denkmalpflege diese Maßnahmen eindeutig als wichtig bewerten, sind Naturschutz-Vertreter deutlich reservierter.

Die Behandlung von Totholz (Belassen von Hochstubben, Liegenlassen von Totholz im Bestand) zeigt ein kontroverses, uneinheitliches Meinungsbild. Hier scheint noch Informationsbedarf zur fachlichen Notwendigkeit dieser Maßnahmen zu bestehen. Möglicherweise bestehen hier auch ästhetische Vorbehalte gegenüber der Akzeptanz von Totholz. 

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