Biotopholzbewohner

Biotopholz lebt! Es ist für eine Vielzahl unterschiedlichster Tierarten Lebensstätte und Nahrungsplatz.  Aber nicht nur Tierarten, auch viele Moose und Flechten finden sich auf alten Baumstämmen, Greifvögel nutzen alte Bäume als Brutplatz oder Ansitz.

Folgenden Artengruppen sollen kurz anhand einiger beispielhafter Arten vorgestellt werden.

  • Pilze sind nicht nur Biotopholzbewohner, sondern auch selbst Biotopholzgestalter, denn sie wirken über ihre Holzzersetzung oft als Wegbereiter für die Entwicklung von Biotopholzstrukturen. So nutzen Spechte bereits pilzzersetzes Holz um darin ihre Höhlen anzulegen und auch für zahlreiche Holzinsekten gibt es nachweislich enge Beziehungen zum Vorkommen bestimmter Holzpilzarten. So wird auch beim Eichen-Heldbock vermutet, dass für die Eiablage durch das Weibchen das Vorhandensein bestimmter Pilzarten wie der Leberpilz Vorraussetzung ist.
  • Holzinsekten leben in tw. in enger Symbiose mit Pilzen und auch miteinander. So gibt es Spezialisierungen innerhalb eines Baumes hinsichtlich der Exposition, der Höhe im Stamm, dem Zersetzungsgrad, der Baumart, der Feuchte usw. (siehe dazu z.B. Möller 2005)1.
  • Spechte sind mit ihrem Höhlenbau wichtige Initiatoren für die Ausbildung von Großhöhlen, in denen wiederum eine Vielzahl von anderen Tierarten Unterschlupf findet. So nutzen zahlreich andere Höhlenbrüter wie z. B. Hohltaube, Eulen, Stare, Entenarten dies als Bruthöhle.
  • Fledermäuse sind oft mit ganzen Brutkolonien in größeren Höhlen zu finden, nutzen aber auch kleinere Biotopholzstrukturen wie Risse und Spalten.
  • Daneben nutzen auch andere Säugetiere wie z. B. Eichhörnchen, Siebenschläfer und Marder Baumhöhlen als Schlafplatz.                                                 

 

  • Bei dieser Eiche gibt es einen dezenten "Hinweis" auf größere Totholzbewohner -  auf der Pfaueninsel © N. A. Klöhn
  • Eichhörnchen-Kobel im zersetzen Astansatz einer alten Eiche. © A. von Lührte
  • Eher unscheinbare Biotopholzbewohner: Solche Nester errichten Schwarzglänzende Holzameisen, verborgen zumeist im Bauminneren, wo Holzpilze "vorgearbeitet" haben müssen. © N. A. Klöhn