Veilchenblauer Wurzelhalsschnellkäfer (Limoniscus violaceus) 

Als Urwaldreliktart ist der Veilchenblauer Wurzelhalsschnellkäfer (Limoniscus violaceus) in Deutschland heutzutage nur noch sehr lokal in Waldresten mit besonders naturnaher Alterungsentwicklung vorhanden. Der Käfer ist außerodentlich typisch für große Höhlen im Fuß lebender alter Bäume, die Kontakt zum Erdboden haben. Für eine erfolgreiche Entwicklung der Larven und Puppen müssen sowohl konstant feuchter bis nasser Holzmulm, als auch konstant trockenere Strukturen wie z.B. dem Mulm aufliegende Holzstücke vorhanden sein. Die Entwicklung solcher komplexer Höhlenstrukturen benötigt viele Jahrzehnte. In unseren kurzlebigen Wirtschaftsforsten sind solche urwaldtypischen Alterungsprozesse an Bäumen kaum noch möglich. Limoniscus violaceus besiedelt den genannten Höhlentyp z.B. in Rotbuchen, Ahornen, Eichen und Ulmen.

Für den Wurzelhalsschnellkkäfer besteht im Rahmen des europäischen Natura 2000 Programms eine besondere Verpflichtung zur Entwicklung eines Trittsteinsystems, das die Wiederausbreitung der zur Zeit noch isolierten Restpopulationen ermöglicht.

Seine Schwerpunktvorkommen liegen in offenen bzw. geschlossenen Höhlen an der Stammbasis, aber auch in Ersatzkronenbäumen (natürlich oder durch Schnitt).

§§ - streng geschützte Art BNatSchG,  Art des FFH-Anhangs II, Urwaldreliktart (siehe Müller et al. 2005) 1

 

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  • Veilchenblauer Wurzelhalsschnellkäfer (Limoniscus violaceus). © E. Wachmann