Großer Goldkäfer (Protaetia aeruginosa)
Der streng geschützte Große Goldkäfer ist zwar mit dem Eremiten verwandt und seine Larven haben wie die des Eremiten eine Vorliebe für verpilztes Holz und für nährstoffreichen Holzmulm. Die Lebensstrategie ist im Vergleich zum Eremiten jedoch viel stärker auf Diversifizierung ausgerichtet. Die Weibchen von Protaetia aeruginosa fliegen viel und ausdauernd herum. Sie verteilen ihr Gelege auf verschiedene Brutbäume. Im Vergleich zum Eremiten werden über Baumhöhlen hinaus viel häufiger kleinere Habitatnischen, wie z.B. dicke Totäste mit Spalten und Pilztaschen, als Larvallebensraum erschlossen. Die Tiere sind sehr wärmeabhängig und besiedeln daher vorzugsweise den Kronenraum bzw. hoch am Stamm einer günstigen Wärmetönung ausgesetzte Totholzstrukturen. Wie der Eremit kann der Große Goldkäfer gelegentlich am nahrhaften Saft „blutender“ Eichen angetroffen werden. Die auffälligen bis zu 3 cm großen Käfer haben einen metallicfarbenen grün bzw. rotbräunlichen Glanz.
Schwerpunkte ihres Vorkommens sind Schwarz- und Grünspechthöhlen, ausgedehnte Holzzersetzung in Starkästen und Stämmlingen, ins Stammholz reichender Teilkronenausbruch, aushöhlende Blitz- und Schürfrinnen, starkes Totholz am lebenden oder absterbenden Baum und Baumveterane. Seltener findet man sie in Hochstubben und stehenden Totbäumen, Ersatzkronenbäumen, Großhöhlen und Holzzersetzung im Stamm.
§§ streng geschützte Art (BNatSchG), Rote Liste Deutschland 1 (vom Aussterben bedroht)