Biotopholzstrukturen

Ein Höhlenbaum kann aus Sicht des Naturschutzes ein sehr wertvoller Lebensraum für diverse Tierarten sein, er kann aber zugleich auch als wegnaher Baum ein gewisses Risiko aus Sicht der Verkehrsicherheit darstellen.  

Daher wird im Folgenden versucht, anhand von 25 typischen Biotopholzstrukturen in Altholzbeständen sowohl das naturschutz-fachliche Potential dieser Strukturen als auch die Problematik der Sicherheitsrisiken aufzuzeigen. Diese mit Zeichnungen und Fotos unterlegte Darstellungen sollen zunächst einmal das Augenmerk auf die wichtigsten Biotopholz-Lebensräume lenken und damit mögliche Konflikte mit der Baumpflege und Verkehrssicherung bereits in einem frühen Stadium minimieren. Ziel sollte daher möglichst eine Integration der Lebensraumerfassung bei der Baumkontrolle sein.

Der Teil Biomechanik beschreibt die Biotopholzstrukturen aus Sicht der Baummechanik, d.h. hier wird der Baum unter dem Aspekt betrachtet, wie er auf einwirkende Belastungen durch Anpassungen seiner Form und seines  Materials reagiert hat. Evolutionsbedingt versuchen Bäume mit so wenig Materialeinsatz wie möglich, so sicher wie nötig zu sein. Auffälligkeiten oder Störungen dieser Anpassung, die häufig in Form bestimmter Symptome wie z.B. Risse, Verdickungen u.ä. erkennbar werden, können Hinweise auf den inneren mechanischen Zustand eines Baumes erbringen.

Auf dieser Basis werden im folgenden Teil Hinweise zum Gefahrenpotential dieser Biotopholzstrukturen gegeben. Je nach Standort in den jeweiligen Anlagen wird es Bäume geben, für die aus Sicht der Verkehrssicherung generell weniger Vorkehrungen zu treffen sind bzw. welche, die aufgrund ihrer sehr verkehrsexpo-nierten Lage besonders zu beachten sind, insbesondere wenn sie entsprechende Lebensraumpotenziale und damit Risiken aufweisen. Entscheidungen zur Verkehrssicherungspflicht sind aber grundsätzlich einzelfallbezogen unter der Abwägung aller wesentlichen Umstände des jeweiligen Einzelfalls zu treffen!.

Im Teil Ökologie werden Bedeutung und Besonderheiten der Biotopholzstruktur als Lebensraum insbesondere für holzbewohnende Insekten und Pilze sowie typische Entwicklungen solcher Strukturen im Laufe der Zeit beschrieben. 

 

Die Symbole Käfer. zeichnung W. RoloffSpecht. Zeichnung W. Roloffgeben Hinweise auf besondere Tierarten, die an diesen Strukturen vorkommen. Beim Anklicken erfahren Sie mehr.

 Pilze. Zeichnung W. RoloffHinweise zu holzzersetzenden Pilzarten sind hier nicht möglich, da die Anzahl der potenziell an den jeweiligen Biotopholzstrukturen vorkommenden Arten viel zu groß ist. Zudem treten nicht selten mehrere holzzersetzende Pilze in einem Baum auf. Beispielhaft werden unter Biotopholzbewohnern einige Pilzarten aufgeführt.

Zu den Biotopholzstrukturen (übersicht):

Link zur Übersichtsseite der Biotopstrukturen

 

Erläuterung der im Leitfaden verwendeten Fachbegriffe

  • Schematische Darstellung der Baumbestandteile und Erläuterung der im Leitfaden verwendeten Fachbegriffe. Zeichnung: W. Roloff
  • Baumhöhle - wichtiger Lebensraum für zahlreiche Tierarten, aber zugleich auch mögliches Risiko bei der Verkehrssicherung. © N. A. Klöhn