Fledermäuse im Glienicker Park

Im Rahmen des Parkpflegewerks für den Landschaftspark Klein-Glienicke wurde in den Jahren 2000 bis 2003 die Fledermausfauna untersucht1. Der Park ist Lebensraum, Durchzugs- und Rastgebiet für sieben Fledermausarten (siehe Artenliste), davon 6 Arten der Roten Liste Berlin.

Der Park besitzt mit seiner vielfältigen Lebensraumausstattung aus naturnahen Wäldern mit höhlenreichen Altbäumen, Wiesen, Schneisen, Lichtungen und Gewässern eine herausragende Bedeutung für Fledermäuse. Das Waldgebiet im östlichen Teil des Parks beherbergt die meisten Quartierbäume, bevorzugte Jagdhabitate sind Waldlichtungen, Wiesenflächen, die offenen Gewässer und das Havelufer. Auch das Wegesystem dient Fledermäusen als Leitstruktur und Jagdhabitat. Diverse Fledermausquartiere befinden sich in Baumhöhlen, hinter der Rinde oder in Spalten und Rissen. Die vier Arten Rauhhautfledermaus, Mückenfledermaus, Großer Abendsegler und Braunes Langohr wurden in Fledermauskästen nachgewiesen.

Maßnahmen

Im Parkpflegewerk (Heise & Kaupp 2006) werden folgende Maßnahmen für den Glienicker Park genannt:

  • Erhalt des alten Laubbaumbestandes sowie von Alt- und Totholz, strukturreiche Altbäume mit Höhlen, Spalten oder Risse müssen vor Fällarbeiten auf Fledermausbesatz untersucht werden.
  • Naturnahe Gestaltung der Ränder von waldähnlichen Komplexen als Jagdhabitate und Leitstrukturen
  • Erhalt von Schneisen, Lichtungen und offenen Flächen
  • Erhalt von Allee- und Heckenstrukturen
  • Erhalt von offenen Wasserstellen, z. B. Riek’s Fenn nahe der Königstraße
  • Förderung von blüten- und damit insektenreichen Säumen entlang von Wegen und Schneisen, angemessener Erhalt bzw. Einsatz von einheimischen Bäumen und Sträuchern, die den Raupen vieler Nachtschmetterlinge als Nahrung dienen (Birke, Erle, Feld- Ahorn, Weide, Weißdorn, Haselnuss, Schlehe, Holunder).
  • Arten- und blütenreiche Wiesenflächen sind Lebensraum für viele Insekten. Für heimische Fledermausarten stellen sie die Nahrungsgrundlage dar. Brennnesselbestände sollten möglichst nicht restlos beseitigt werden, da sie die Futterpflanzen vieler Schmetterlinge sind.
  • Das Parkgelände sollte übergangslos an vorhandene naturnahe Strukturen des Umlandes (z. B. Baumreihen, Hecken) angebunden werden.
  • Künstliche Nisthöhlen können einen zusätzlichen Beitrag zur Erhöhung der Attraktivität des Parkgeländes für Fledermäuse leisten.

 

Artenliste

Fledermäuse als Biotopholzbewohner