Brutvögel im Schlosspark Buch
Im Schlosspark Buch wurde im Jahr 2009 eine flächendeckende Brutvogelkartierung durchgeführt1. Insgesamt wurden 28 Brutvogelarten festgestellt , was im Vergleich zu den anderen untersuchten Modellanlagen die geringste Artenzahl darstellt. Die Gründe hierfür liegen in der vergleichsweise geringen Größe des Parks, in dem dichten Wegenetz und dem hohen Anteil an kleinen und fragmentierten Wiesenflächen, die für Arten des Offenlandes eine zu geringe Größe besitzen. Auffällig ist auch die im Vergleich zu den anderen Parkanlagen geringere Zahl von Höhlenbrütern.
Hervorzuheben ist das Vorkommen des Grünspechts und des Grauschnäppers. Beide sind Arten der Vorwarnliste Berlins und brüten in den Alteichenbeständen im südwestlichen Teil des Parks. 2010 wurde zusätzlich noch der streng geschützte Waldkauz nachgewiesen, der auf große Baumhöhlen angewiesen ist.
Arten der EU-Vogelschutzrichtlinie konnten nicht nachgewiesen werden. Der Mittelspecht kommt nicht im Schlosspark vor, allerdings konnte er in der nördlich des Pölnitzweges liegenden und zum FFH-Gebiet Buch gehörenden Erweiterungsfläche nachgewiesen werden. Alle weiteren Arten sind eher weit verbreitet und besiedeln vielfältige, von Gehölzen geprägte Lebensräume wie Parks, Friedhöfe und Siedlungsgebiete.
Durch den Park fließt die wenig verbaute Panke. Bemerkenswert ist der Nachweis von nur einer erfolgreichen Brut der Stockente, da die Art regelmäßig in größerer Anzahl im Gebiet anwesend war. Die geringe Reproduktion kann als Indiz für das Fehlen deckungsreicher Strukturen in Gewässernähe zur Anlage des Nestes oder durch einen hohen Prädationsdruck interpretiert werden. Als Prädatoren kommen vor allem Füchse, Marder oder Waschbären in Betracht.
Maßnahmen
Zur Erhaltung bzw. Verbesserung der Situation für Höhlenbrüter und den Waldkauz sollten Höhlenbäume und Totholz erhalten werden. Die vorhandene Sperrung eines Teils des Parkes wirkt sich vermutlich positiv auf die Avifauna aus. Das relativ dichte Wegenetz in Teilen des Parkes sollte reduziert werden. Entlang der Pankeufer sollte eine Anreicherung von Strukturen und Deckungsmöglichkeiten für Wasservögel erfolgen.