Fledermäuse im Schlosspark Buch
Im Jahr 2010 wurde die Fledermausfauna des Schlossparks Buch und der nordöstlich angrenzenden Erweiterungsfläche des FFH-Gebietes untersucht1. Im Gebiet konnten sieben Fledermausarten nachgewiesen werden. Vor allem die Parkwälder mit ihrem hohen Anteil an Altbäumen werden als Quartierstandorte und als Jagdgebiete genutzt. Durch seine Vielfalt an Lebensräumen (Gehölze, Gewässer, Wiesen, Waldränder, Hecken, Wege, Alleen) ist der Park als Jagdhabitat für verschiedene Fledermausarten geeignet.
Im Altholzbestand des Schlossparks wurden 41 Bäume mit geeigneten Quartiermöglichkeiten kartiert. Die tatsächliche Anzahl geeigneter Quartiere liegt sicherlich noch bedeutend höher. Die erfassten Quartiere sind vor allem für Großen Abendsegler, Rauhhautfledermaus, Wasserfledermaus, Fransenfledermaus und Braunes Langohr als Wochenstubenquartiere geeignet.
Konfliktpotentiale
Konflikte sind derzeit am ehesten durch Baumpflegemaßnahmen im Rahmen der Verkehrssicherheitspflicht zu erwarten. Auch eine Intensivierung der Gehölzpflege könnte zu einem Verlust von Quartieren führen.
Maßnahmen
Wenn die Verkehrssicherheit dies erlaubt, sollten Altbäume mit Biotopholzstrukturen so lange wie möglich erhalten werden. Bei notwendigen Pflegemaßnahmen (Wegesicherung, Fällungen, Entfernen von Totholz) muss ganzjährig auf die Anwesenheit von Fledermäusen geachtet werden. Unmittelbar vor den Arbeiten (idealerweise am selben Tag) müssen alle Bäume, die Baumhöhlen bzw. Baumspalten aufweisen, von einem Spezialisten auf den Besatz von Fledermäusen überprüft werden, da diese als Sommer–, Paarungs- und Winterquartiere genutzt werden könnten. Bei Fällungen und Schnittarbeiten müssen Baumhöhlen erhalten bleiben, das Holz muss im Ganzen vorsichtig abgesetzt und im Gelände aufrecht stehend und unzugänglich für Katzen und Hunde deponiert werden. Wenn möglich, sollte bei notwendigen Fällungen ein bis zu mehrere Meter hoher Stamm (Hochstubben) stehen gelassen werden. Das Totholz sollte im Gebiet belassen werden. Die Erhaltung abwechslungsreicher Strukturen (Altbäume, Gehölze, Gewässer, Wiesen, Waldränder, Hecken, Wege und Alleen) ist ebenfalls entscheidend für das Vorkommen der Fledermäuse.